Donnerstag, 7. Januar 2010

Feuerland mit Bergen und "Pampa" mit Gegenwind

Endlich koennen wir von unseren ersten Etappen berichten. Wir starteten bei gutem Wetter, angenehmem Wind und abwechslungsreicher Landschaft. Die Berggipfel (bis zu ca. 1500 m.ue.M.) auf unserem Weg waren noch mit Schneefeldern bedeckt - und das, obwohl wir hier im Hochsommer unterwegs sind. Ansonsten fuhren wir vorbei an wilden Waeldern und grossen Mooren.

An unserem ersten Uebernachtungsplaetzli wurden wir - kaum hatten wir das Zelt fertig aufgestellt - von feinem Regen, Sonne und dem dazu gehoerenden Regenbogen beschenkt.



Anfangs mochten uns Anstiege noch Respekt einfloessen, zwei Tage spaeter war die Steigung der Strasse fast nebensaechlich: Unser neuer Feind war der Wind, GEGEN-Wind. Kaum hatten wir die schoenen - auch etwas heimeligen - Berge hinter uns gelassen, bliess uns in der Flaeche ein mehr oder weniger konstanter Wind von geschaetzten 50 km/h entgegen. Wir entschieden uns ziemlich bald, dass wir an einem geschuetzten Plaetzchen uebernachten wuerden, um am naechsten Tag bei weniger Wind wieder loszufahren.

Doch der Wind bliess auch am naechsten Morgen, obwohl wir ihm mit unserer fruehen Abfahrt (8 Uhr) ein Schnippchen zu schlagen hofften. Tja, so pedaltenwir mit ca. 6 bis 8 km/h eine weitere strenge Tagesetappe. Wenigstens erwartete uns am Ende ein Campingplatz, der von allen uns mit Rueckenwind entgegenkommenden Toureros waermstens empfohlen wurde.

Gemaess unserem (serioesen?) Reisefuehrer sollte der Wind im Sommer von Sueden nach Norden blasen. Unsere Gespraechspartner vor Ort bestaetigen aber alle, dass der Wind permanent von Westen blasen werde. Bis Punta Arenas werden wir weiter im gegenwindigen Flachland unterwegs sein. Nun ja, jetzt auf dem geschuetzten Campingplatz nehmen wir nuechtern zur Kenntnis, dass wir uns die naechste Woche wohl mit kuerzeren, dafuer umso heftigeren Etappen zufrieden geben muessen.

P.S: Nach gut 200 km haben wir Rio Grande erreicht. Hier kaufen wir ein, damit es - trotz Gegenwind und Schotterstrasse - bis nach Punta Arenas reichen sollte.

8 Kommentare:

Kusi hat gesagt…

Hallo ihr ge(wind)beutelten
beim letzten Blogeintrag (gestern) habe ich Euch noch Rückenwind gewünscht, was leider nicht einzutreffen scheint, wie ich heute Morgen lese.
Immerhin: Westwind ist ja aber auch nicht ganz frontal von vorne -positiv gedacht.
Also die Landschaft sieht ja schon super malerisch, einsam und wild aus! Tolle Fotos, mach Freude in den Blog hineinzuschauen!

Du courage und gnädigen Wind!

mlg Keitsch

Gabriel hat gesagt…

Hoi zäme,

ja, die Landschaft sieht echt malerisch aus! Aber 50km/h ist schon heftig, da kommt ihr ja im Juni ganz aerodynamisch zurück, wenn ihr das bis nach Lima geschafft habt! ;)

Ich wünsche euch aber, dass der Wind kehren - oder wenigstens aufhören - möge.

Übrigens, zum zweiten Bild meinte Lijun spontan:
Das sieht ja chinesisch aus! (die bepackten Velos)

Allez-hopp les Suisses!

Gabriel und Lijun

Alois-Erwin Kälin hat gesagt…

Hallo Freunde, alte Bekannte und Frischlinge!

Schon 200 km trotz so viel Gegenwind ist eine grosse Leistung. Hoffentlich verkraftet Ihr alles mit Freude und Dankbarkeit!

Die Fotos sind etwas dunkel. Eines habe ich aufgehellt und könnte in dieser Weise noch den ein oder andern Dienst erweisen, da ihr dazu nicht auch noch Zeit haben werdet.

Ich wünsche Euch Gottes Gnade, Führung und Segen!

Papa

Mal schauen, ob und wie der Link zum Bild funktioniert:
http://gloriadei.info/images/verwandt/matth/MatthmarIMGP6923.JPG

Kusi hat gesagt…

www.youtube.com/watch?v=gOJ0Yvggn-o
für Interessierte: Youtube-Video über einen Solobiketrip durch Patagonien.

lg Keitsch

Anonym hat gesagt…

Hoi ihr beiden,
Ich habe gerade den Wetterbericht von Chile gecheckt. Ich hoffe, dass er nicht stimmt. Er hat bis nächsten Donnerstag Regen, Temparaturen von 6-15 Grad und Winde von 40-80 km/h. Hoffentlich weht Letzter in die richtige Richtung!
uns sonst... du courage!

Keitsch

Gabriel hat gesagt…

Hoi ihr beiden,

lasst euch vom Wind und Regen nicht die Erlebnisse verderben. Geniesst die Kraft der Natur.

Denkt daran, aller Anfang ist schwer! Und - langsam eingefahrene Velos halten vielleicht länger! ;)

Marlis & Matthias hat gesagt…

@Keitsch, Gabriel: Wie ihr im neuesten Eintrag lesen koennt, waren eure Wuensche nicht umsonst.
Denn Wetterbericht haben wir gluecklicherweise erst nachtraeglich gelesen. Momentan ist der Himmel blau und uns geht es gut :-)

@Papa: Die Fotos koennen wir in der Tat kaum bearbeiten hier. Danke fuer dein Angebot, wir werden das Ueberarbeiten - wo notwendig - jedoch zu Hause nachholen. Hier illustrieren wir einfach unsere Texte ohne Anspruch auf perfekte Bilder. Danke auch fuer die guten Wuensche!

Alois-Erwin Kälin hat gesagt…

Es freut auch mich, wieder von euch zu hören! Ich wollte schon eine Aufmunterung senden, denn durchstandene Strapazen und schwierige Stunden (Tage oder Wochen) würzen das Ganze, sofern man "Treue" beweist.

Die dunklen Bilder wollte ich nur aufhellen, weil ich sie ja sehr schön fand. Es tat mir nachträglich leid, so weit gegangen zu sein. Sorry! - Das Licht ist nicht überall gleich, die Bildschirmhelle und die Wahrnehmung ist auch unterschiedlich.

Ansonsten macht es dein Eindruck, dass ihr euch an Unvorhergesehenes gewohnt seid und das Abenteuer höher schätzt als runde Eintönigkeit. Bravo!

Liebe Grüsse und immer wieder neue Kraft! - Papa